Die Ästhetik gemeinsamer Prozesse kann atemberaubend wirken. Vogelschwärme am römischen Herbsthimmel erzeugen eine komplexe Choreographie, die spontan zwischen den Tieren entsteht. Niemand führt Regie, aber wie kommunzieren sie, um diese Figuren am Himmel zu erzeugen? Haben soziale Prozesse einen ästhetischen Aspekt?

In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich mit dem „Gemeinsamen“ und dem öffentlichen Raum. Meine Auseinandersetzung spiegelt sich in einer breit gefächerten Palette künstlerischer Techniken und Formate wider. Vor dem Hintergrund der Analyse raumprägender gesellschaftlicher, historischer und politischer Aspekte entwickle ich Installationen, temporäre und permanente architekturbezogene Arbeiten sowie Serien großformatiger digitaler Bildbearbeitungen, wobei ich gerne partizipativ arbeite. Bereits seit 1996 beziehe ich wiederholt unterschiedliche Menschen, – wie Bewohner*innen eines gentrifizierten Stadtteils, Schüler*innen, Artbrut Künstler*innen – mittels partizipativer Prozesse in die künstlerische Umsetzungen ein.

Meine Bildtableaus der Serie Picture the Multitude und Common Practice zeigen einen Blick in den öffentlichen Raum und machen die Dynamik zwischen Menschengruppen als Kooperations- und Beziehungsgeflecht sichtbar. In den letzten Jahren habe ich im Team struber_gruber mehrere Erinnerungsorte entworfen und realisiert.